Landeskunde Südafrika
Südafrika liegt an der
Südspitze des Kontinents Afrika zwischen 22º und 35º
südlicher Breite sowie zwischen 17º und 33º östlicher
Länge. Kapstadt liegt mit anderen Worten in etwa auf der Breite
von Buenos Aires und Sydney und auf der Länge von Stockholm und
Budapest. Der warme Agulhasstrom des Indischen Ozeans und der
kalte Benguelastrom des Atlantischen Ozeans treffen sich am Kap
der Guten Hoffnung südlich von Kapstadt. Die Republik
Südafrika ist ungefähr dreieinhalbmal so groß wie die
Bundesrepublik Deutschland; die Entfernung zwischen den beiden
Metropolen Johannesburg im Norden und Kapstadt im Süden
beträgt über 1400 km. Südafrika grenzt im Norden an Namibia,
Botsuana und Simbabwe, im Nordosten an Mosambik und Swasiland.
Das Königreich Lesotho liegt als Gebirgsenklave innerhalb der
Grenzen Südafrikas.
Südafrika ähnelt einem
umgestülpten Suppenteller: Das 1200 bis 1500 m über
Meereshöhe liegende Hochplateau im Binnenland senkt sich nach
Norden zum Kalahari-Becken und nach Nordosten zur Limpopo-Senke
ab; zur Küste bricht es mit der Großen Randstufe relativ steil
ab. Vier Klimazonen können unterschieden werden: die
ganzjährig feuchte Ostküste, das sommerfeuchte östliche
Binnenhochland (Hochveld), die winterfeuchte Kapregion und der
ganzjährig trockene Nordwesten, der zusammen mit einem
schmalen, regenarmen Gebiet an der Südküste bei Mosselbaai die
Sommerregenzone von der Winterregenzone trennt.
Zahlen und Fakten
Fläche |
1.223.000 km² |
Bevölkerung |
40.285.000 (1994) |
Amtssprachen |
Zulu, Xhosa, Afrikaans, Nord-Sotho,
Englisch, Tswana, Süd-Sotho, Tsonga, Swasi, Venda,
Ndebele |
Hauptstädte |
Pretoria (Regierungssitz), Kapstadt
(Parlamentssitz), Bloemfontein (Sitz des Obersten
Gerichtes) |
Die Bevölkerung
Durch seine
Bevölkerungszusammensetzung unterscheidet sich Südafrika von
allen anderen afrikanischen Ländern. Die Bevölkerung besteht
aus vier Hauptgruppen: Schwarzen (75,8%), Weißen (13,1%),
Mischlingen (8,5%) und Asiaten (2,6%).
Von der Urbevölkerung des
südlichen Afrikas, den Buschmännern (San) und Hottentotten (Khoi),
die das Land vor der Einwanderung der schwarzen Bantu-Völker
aus dem Norden und den Weißen vom Süden her dünn besiedelten,
leben nur noch wenige Zehntausend in der Provinz Nord-Kap sowie
in den Nachbarländern Namibia und Botsuana. Die gegenwärtige
Bevölkerungsmehrheit bilden Nachkommen der Bantu-Völker, die
ihren Ursprung in Ostafrika hatten und teilweise schon im 11.
Jahrhundert das Gebiet des heutigen Südafrikas erreichten. Neun
verschiedene Völker werden unterschieden: Die Zulu (29% der Schwarzafrikaner
in Südafrika), Xhosa (22,5%), Swasi (3,4%) und Ndebele (2%)
gehören der Nguni-Sprachgruppe an; die Nord-Sotho (12,6%),
Tswana (11,2%) und Süd-Sotho (8,9%) sprechen Sotho-Sprachen;
die Tsonga (5,8%) sind verwandt mit Volksgruppen im benachbarten
Mosambik; die Venda (3,1%) sind verwandt mit den Shona in
Simbabwe.
Die weißen
Südafrikaner setzen sich aus zwei Hauptgruppen zusammen:
den Buren (58,3%) und den englischsprachigen Südafrikanern
(38,7%). Die Buren, die sich selbst Afrikaners nennen und
Afrikaans sprechen, sind Nachkommen der Niederländer, Deutschen
und Franzosen die ab 1652 am Kap siedelten und im Laufe der
Jahrhunderte immer weiter nach Osten und Norden treckten. Die
ersten englischen Siedler kamen im Jahre 1820 an, nach der
Annektierung der Kapkolonie durch Großbritannien. Die größere
englischsprachige Einwanderungswelle erfolgte jedoch erst nach
der Entdeckung von Gold im Jahre 1886. Neben diesen beiden
Hauptgruppen leben heute auch kleinere Gruppen europäischer
Abstammung in Südafrika: Portugiesen, Deutsche, Griechen,
Italiener und andere.
Die Mischlinge (afr.: Kleurlinge)
sind entstanden aus der Vermischung von Europäern,
einheimischen Hottentotten und Sklaven aus Ostasien, die in die
holländische Kapkolonie verschleppt wurden. Kulturell stehen
sie den Weißen nah. Sie sprechen überwiegend (84%) Afrikaans,
sind mehrheitlich Christen und wohnen hauptsächlich in den
Kap-Provinzen. Eine Minderheit von ca. 200.000 hat den
islamischen Glauben aus dem Osten bewahrt. Ungefähr 15%
betrachten Englisch als ihre Muttersprache.
Die Asiaten sind
überwiegend indischer Abstammung. Sie wurden zwischen 1860 und
1911 von den Briten nach Natal gebracht um auf den
Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Nach Ablauf der Vertragsarbeit
blieben jedoch die meisten in Südafrika. Heute wohnen sie zu
78% in der Provinz KwaZulu-Natal, 70% sind Hindus, 20% Muslime.
Die Meisten haben ihre ursprünglichen Muttersprachen zu Gunsten
des Englischen (94,9%) oder des Afrikaans (1,5%) aufgegeben.
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aktualisiert am 25.05.2018.
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